Mittwoch, 29. Februar 2012

"Arbeit macht frei"

Bis wohin geht die Freiheit der Kunst?
Wo beginnt Geschmacklosigkeit?

Dienstag, 28. Februar 2012

Equal

"If you're an Israeli citizen who is ultra-Orthodox, Muslim or Christian, you're exempt from sharing the burden of the country's defense with your fellow citizens who are Jewish or Druze. There is no discrimination here - these religious communities are equal when it comes to not defending the country."
Auch Muslime und Christen müssten in der Armee dienen, fordert Mosche Arens im Haaretz-Kommentar (28. Februar)

Freitag, 24. Februar 2012

Jesus

"Die Steine hier", sagt der israelische Führer zu den beiden afrikanischen Touristen, "sind von einer Synagoge." Wir befinden uns am See Genezareth, genauer in Kafarnaum, der "Stadt Jesu", wie ein grosses Schild am Eingangsportal zu den Ausgrabungen verheissungsvoll verkündet. "Die Steine",  führt er fort, "sind reich verziert, aber nur mit floralen Elementen. Because Jewish people don't idolize, not at all!" Seine beiden Afrikaner zieht es zu der grossen Petrusstatue, dem weithin beliebtesten Fotosujet vor Ort. "Das könnt ihr später auch noch machen", findet der Führer, und redet weiter von Synagogen und Juden. Da! Jetzt ist es ihm doch rausgerutscht, das Wort: Jesus. "You know, even Jesus was a Jew...!"

Dienstag, 21. Februar 2012

Sonntag, 19. Februar 2012

Plakativ

Es ist eine gute Woche her, dass mir das Transparent erstmals auffiel. "Jesus sagt: Ich bin ein Sklave Gottes. Gott ist mein Herr und euer Herr. Verheert ihn allein." Selten treten Muslime in Jerusalem so plakativ in Erscheinung, zumal nicht an so prominenten Orten: Das Transparent hängt, von weitem sichtbar, am Eingang der Omar-Moschee, deren Minarette den Hof vor dem Eingang der Grabeskirche rahmen. Sie geht auf den Kalifen Omar zurück, der 637 n. Chr. nach Jerusalem reiste, um persönlich die Kapitulation des Patriarchen entgegenzunehmen. Auf dessen Einladung, so die Legende, besuchte Omar die Grabeskirche, weigerte sich jedoch, in ihr zu beten, um die Kirche nicht in einen islamischen Gebetsort zu verwandeln. Omar betete im Hof, die Kirche blieb Kirche und Saladins Sohn erbaute 1193 im Gedenken an diese weise Handlung die Omar-Moschee...

Freitag, 17. Februar 2012

Vorschneechaos


(Bild: sethfrantzman/Flickr/CC-BY 2.0)
Seit Tagen kündigen diverse Wetterberichte die Möglichkeit von Schneefall in Jerusalem am kommenden Wochenende an. Die Möglichkeit, wohlgemerkt, wenn alle günstigen Faktoren zusammentreffen, quasi. Also, regnen wird es sicher, ein bisschen Graupel dazwischen ist wahrscheinlich, und mit ganz viel Glück die ein oder andere Schneeflocke in der Nacht von Freitag auf Samstag oder auch erst Samstagmorgen. "There's a chance it will accumulate on the ground, and it could last a few hours", so einer der Wetterexperten. "The main scenario is accumulation of 0-5cm from 750m. I emphasis 'from 0cm'", meint ein anderer.
Ok, eine geringe Chance, dass zu nachtschlafender Zeit sich ein paar Flöckchen auf heiligem Jerusalemer Boden zu einer Schneeschicht von null bis fünf Zentimetern zusammentun, nur um binnen kürzester Zeit dahinzufliessen. Na und? Aber was bei uns mit einem leichten – je nach Wetternatur eher freudigen oder eher bedauernden – Schulterzucken quittiert würde, setzt hier eine ganze Maschinerie in Bewegung. 50 Schneepflüge stehen in Jerusalem in den Startlöchern, dazu Depots von 65 Tonnen Streusalz. Eine eigene Notfallhotline ist auf Sendung, und bereits wird darüber nachgedacht, am Sonntag schulfrei zu geben. Bürgermeister Nir Barkat hat sich eigens auf den Weg gemacht, um die "Snow preparedness" seiner Stadt vor dem "weissen Wochenende" zu überprüfen.
Und der nordeuropäische Wahlorientale ist hin- und hergerissen zwischen amüsiertem Kopfschütteln und der aufgeregten Begeisterung, eventuell Zeuge eines seltenen Ereignisses zu werden...

Mittwoch, 15. Februar 2012

Falsche Schublade

Schabbat. Zwei Frauen mit Rock und Kopftuch und einer kleinen Meute kleiner Jungs auf dem Weg zum Israel-Museum. Und zwei sichtlich irritierte Passanten. Das Telefon am Ohr und die Kamera in der Hand passen ganz offentichtlich nicht ins Bild. "Where are you from?", die verunsicherte Frage. Ach so, Deutschland und "nur" auf Besuch. "It's confusing, you look like religious jews, but with a telephone on shabbat ...?" 
Die Frau an der Sicherheitskontrolle im Museum fragt uns, ob wir die elektronische Schleuse umgehen wollen - es ist ja schliesslich Schabbat. Ein weiteres Mal werden wir im Museum angehalten. "Sprecht Ihr jiddisch?" Nein, deutsch. "But you are religious?" Das schon, aber eben nicht jüdisch. 
Interessant, wie schnell man immer wieder wegen einer bestimmten Kleidung in eine Schublade gesteckt wird. Noch interessanter ist es aber vielleicht, dass die Menschen hier nachzufragen wagen, wenn etwas offensichtlich nicht eindeutig in eine Schublade passt. Und so bekommt das unterhaltsame Spiel mit dem Stoff eine kleine subversive Note...

Sonntag, 12. Februar 2012

Kindermund

"Mama, warum haben die hier oben auf dem Tempelberg nicht einfach DREI Moscheen draufgebaut? Eine für Moslems, eine für Juden und eine für Christen? Das ist doch unfair!"

Sonntag, 5. Februar 2012

Vatican't

"Israel should no be bowing to the Vatican, as the Jewish State is admirably committed to protecting the holy sites of all religions and guaranteeing the right of worship for all faiths. However, instead of saying 'keep your hands off Jerusalem, it’s not for sale,' the Israeli government accepted the Vatican’s ransom request.
In the long term, the gesture will increase tensions between Jews and the tremendously large assets of the Vatican. The Holy See has long been working to reduce Jewish rights in Jerusalem and in the Old City. Now, after the Muslim Waqf authority expelled the Christians from the site and turned it into a mosque, it’s the turn of the Vatican to lay its hands on the Jewish Jerusalem. The goal is to ensure that a Jew will not set foot in the heart of Jerusalem, as was the case before 1967. Israel, tell them no with a capital N. Vatican't."
Journalist Giulio Meotti kritisiert für Ynet-News (4. Februar) die jüngste Einigung zwischen Israel und dem Vatikan über die Nutzung des Abendmahlssaales als christliche Übernahme.