Es ist der
Bettler, der immer an der selben Stelle auf der Hauptstrasse in dem belebten
Stadtviertel sein Auskommen sucht, seine Habe in einem weissen Plastiksack zu
seinen Füssen. Neben ihm der Junge, der sich mit Schuheputzen seinen
Lebensunterhalt verdient. Es sind bekannte Gesichter, die irgendwie dazugehören
zum Strassenbild und die trotzdem wie Fremdkörper wirken in einer Strasse
voller Wohlgekleideter in Ausgehlaune. Ein ganz normaler Wochentag, viel zu
holen gibt es an diesem verlorenen Vormittag für die beiden nicht. Und doch ist
etwas fremd an dem gewohnten Bild: Der Bettler, ein Buch in den Händen,
diktiert dem Jungen einen Text. Der Junge, auf seinen Schuhputzkasten gestützt,
schreibt eifrig mit. Er schielt zum Buch in den Händen des Bettlers, wenn ihm
die Schreibweise eines Wortes allzu unklar erscheint. Mit freundlicher Geduld
liest der Bettler seine Passagen und stösst bei seinem jungen Zuhörer auf
offene Ohren. Kaum einer der Passanten nimmt Notiz von dem ungleichen Paar, und
fast ist es, als würde ein Foto die Intimität des Augenblicks zerstören. (Bild: ©TBM)
Freitag, 26. April 2013
Dienstag, 23. April 2013
Maria, die Putzfrau und ich
Es ist ein seltener Moment vollkommener Ruhe: Direkt nach der Mittagshore und ein paar Minuten, bevor die Kirche für den Besucherstrom wieder ihre Türen öffnet, ist nur der Klang des Besens der Putzfrau zu hören in der Krypta der Dormitio. Bereits einen Augenblick später wird die wunderbare Akkustik des Ortes durch den nicht endenwollenden Pilger- und Touristenbetrieb zur Qual...
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