Es ist Schabbat, einer der ersten mit relativen Lockerungen der Covid-19-Restriktionen, und es ist der letzte Tag des Ramadan. Nach einer guten Woche Hitzewelle haben sich die Temperaturen selbst in der Sonne auf ein erträgliches Mass abgekühlt. Den ganzen Tag über herrscht in der Altstadt fast vergessenes buntes Treiben. Die Souvenir- und Devotionalienläden sind mehrheitlich noch geschlossen, Lebensmittelstände, Hummusläden und vor allem Süssigkeitenverkäufer aber finden regen Zuspruch. Nicht nur das Wochenende und das bevorstehende Ende der muslimischen Fastenzeit versetzen die Stadt in eine besondere Stimmung: Jerusalem gehört mangels Pilgern und Touristen für einmal ganz und gar ihren Bewohnern. Und mit der sich senkenden Sonne zieht es viele von ihnen auf die Dächer der Altstadt, die einen, um auf den Beginn einer neuen Woche zu warten, die anderen, um mit dem Kanonenschlag zum Sonnenuntergang ein letztes Mal für dieses Jahr das Fasten zu brechen und Eid il-Fitr einzuläuten. Und dann in einem für Jerusalem wohltuend ignoranten Nebeneinander zeitgleich die erste Zigarette des Tages anzuzünden.
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