Ein Kanonenschlag lässt mich gegen fünf Uhr morgens aufschrecken. Es braucht ein bisschen, bis ich weiss, wo ich bin - und was passiert sein könnte. Der laute Knall, der auf den ersten Blick in einer Stadt wie Jerusalem etwas bedrohliches hat, ist das Zeichen, dass der nächste Tag des Ramadan-Fastens begonnen hat. Jeweils nach Sonnenuntergang und vor dem Morgengrauen signalisieren die Kanoniere, wann wieder - oder eben nicht mehr - gegessen werden darf. Die Kanone steht auf dem islamischen Friedhof in der Salah-ed-Din-Strasse. Den ersten "Ramadan-Schuss" gibt übrigens traditionell der Bürgermeister von Jerusalem ab, von 2003 bis 2008 war dies der Ultraorthodoxe Uri Lupolianski.
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