Montag, 24. Dezember 2012

und plötzlich ist Weihnachten








Über Wochen habe ich - Advent und kühlere Temperaturen hin oder her - kaum einen Gedanken daran verschwendet. Von weihnachtlicher Stimmung ganz zu schweigen. Und dann ist es, alle Jahre wieder, plötzlich der Morgen des 24. Am Checkpoint sammelt sich die übliche Meute, hinter Rachels Grab stauen sich schon Stunden vorher Autos mit Bethlehemern in freudiger Erwartung. Ein französischer Freiwilliger aus Bethlehem steht begeistert (auf Bethlehemer Seite) vor der Mauer - "Ich freu mich so, die Mauer offen zu sehen!" Mehr und mehr Militär rauscht an, es verdichten sich die Zeichen, dass es gleich los geht. Und tatsächlich: Da kommt der Konvoi von Mar Elias angerauscht (ok, angesichts des Schrittempos sicher nicht ganz der adäquate Ausdruck ;-) Ein Haufen Ordensleute, Journalisten und Schaulustige säumen den Weg vom Checkpoint-Tor zum Rachelsgrab-Korridor und wie jedes Jahr erhascht man einfach einen leeren Platz in einem der vorbeifahrenden Fahrzeuge. Auf Bethlehemer Seite die üblichen Menschenmengen, viele Kinder - Muslime wie Christen - als Weihnachtsmänner verkleidet, die Pfadfinder tummeln sich unüberhörbar auf dem Krippenplatz, als der lange Fahrzeugtross sich seinen Weg durch die schmalen Gassen bahnt. Und plötzlich ist Weihnachten.

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