"James Foley. Steven Sotloff. Ali Sayyed. Und all die anderen. Die anonymen: Sunniten, Schiiten, Christen. Schweigende Lämmer geopfert von monströsen Bastarden, von Aliens, die in einer verblüffenden Überzeitlichkeit zappeln, bald im 11. Jahrhundert, den Säbel in der Hand, à la Assassinenchefs Hassan-i Sabbah, bald im 21. Jahrhundert, die Photosonics-Kamera ums Handgelenk, à la Michael Moore, dem König der Schock-Dokus. Diese Gefolterten werden noch sehr lange durch die halluzinierten Alpträume geistern. Nicht nur ihrer Familien, denen gleichzeitig die Hälfte ihrer Seele amputiert wurde. Auch durch jene eines ganzen Planeten, aller Rassen und Religionen, verwirrt, erstarrt, bestürzt, buchstäblich versteinert von der Neobarbarei, die letztlich die archaischste, die originellste und die einfachste, weil die sprechendste ist: Die Enthauptung. Es geht nicht um eine Hierarchie der Barbarei, nicht um eine Analyse der Methode, des Hintergrunds, des Warum. Sondern um das Wie, die Form, das Bild, das kollektive Gewissen der Menschheit: Wir sind weit entfernt von der schmutzigen und teuflischen Raffinesse der Nazis, weit entfernt von der viehischen Grobheit der zionistischen Regierungen, der Bombengürtel der rachsüchtigen palästinensischen oder arabischen Kamikaze, den von diversen afrikanischen Tyrannen angeordneten Genoziden, von den Rekorden eines Mao, Stalin, Ceausescu, Assad, Pol Pot et cetera. Wir sind beim Säbel. Beim Schwert. Beim Primitiven."
Journalist Ziyad Makhoul im Meinungsbeitrag "Boys don't cry" für die französischsprachige libanesische Tageszeitung "L'Orient Le Jour" (6. September); übersetzt aus dem Französischen.
Journalist Ziyad Makhoul im Meinungsbeitrag "Boys don't cry" für die französischsprachige libanesische Tageszeitung "L'Orient Le Jour" (6. September); übersetzt aus dem Französischen.
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