Montag, Mittwoch, Freitag: Dreimal wöchentlich macht Ghassan Younes sich von Arara im Norden Israels aus auf nach Jerusalem, 115 Kilometer pro Strecke. Die Nacht zu Samstag verbringt er am Ort. Wenn der 71-Jährige durch das "Bab al-Huta", das Tor der Vergebung" den Tempelberg betritt, muss er nicht lange warten. Hinter dem Tor warten die Schüler auf den weißbärtigen Muslim in traditioneller Kleidung. Dann setzt er die Plastiktüten ab, lässt den Rucksack vom Rücken und die Hand in den Rucksack gleiten. Von Karamell über Schokolade bis zu kleinen Geschenken reicht der verborgene Schatz. Wenige Meter weiter warten die Vierbeiner auf ihren Freund. Diesmal gleitet die Hand in eine der Plastiktüten, Fleisch, gerade noch frisch geschnitten, wird sorgsam an die Tempelbergkatzen verfüttert. Nur der rote Kater, sagt Ghassan, der interessiert sich nicht für das Futter. Im Gleichschritt folgt der Tiger dem Mann zur dritten Station: Neben dem Felsendom wirft Ghassan Körner in die Luft, zur Freude des Katers, der nach dem anrauschenden Federvieh jagt. Abu Huraira nennen sie ihn, Vater der Kätzchen, wie den engen Gefährten des Propheten. Mohammeds besondere Liebe zu Katzen ist es, die Ghassan zu den Fütterungen motiviert: "Es gibt mir die Gelegenheit, ein besserer Muslim zu sein". Die Menschen lächeln, wenn sie Ghassan sehen. Er lächelt zurück: "Das ist doch die beste Medizin der Welt."
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