Chefzi heißt meine Heldin an diesem Morgen. Nicht nur setzt sie meiner sich minütlich ins Panikartige steigernden Unruhe unermüdlich ihre gute Laune entgegen. Der Humor der Krankenschwester und ihr zielsicherer Umgang mit den unterschiedlichen Charakteren um sie herum verzaubern den Raum. Da sind die russischstämmige Anästhesistin, der äthiopischstämmige Pfleger, die arabischen Assistenzärzte. Die sich zwischen originell und skurril bewegenden Kopfbedeckungen tüpfeln Individualität in die einfarbige Welt der OP-Bekleidung. Zusammen geben sie ein seltsam harmonisches Bild: Anders. Und doch gleich.
Das letzte, das mein Bewusstsein in der einsetzenden Betäubung noch aufschnappt, sind der Ramadanscherz der jüdischen Chirurgin und das herzliche Lachen des muslimischen Kollegen. Ein Krankenhaus ist der Ort, an dem ich gar nicht erst sein müssen will. Einmal drinnen, erwies es sich im Fall von Shaare Zedek in Jerusalem aber als herzerwärmende Erfahrung.
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