Es war das Glas mit dem "vin cuit", dass die Aufmerksamkeit bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen auf sich zog. Gekauft in der Schweiz, um via Frankreich, Israel, Zypern als Gastgeschenk in den Libanon exportiert zu werden. Das Mitbringsel ist rasch erklärt ("so 'ne Art Silan, Dattelsirup, nur aus Birnen"), aber leider taucht beim Öffnen des Rucksacks auch meine arabische Bibel auf. Und die ist schon viel verdächtiger ... Da ich mich in Hebräisch versuche, ist mein Vokabular "leicht" reduziert."So was wie die christliche Torah", versuche ich mich, "nur eben auf Arabisch". Wieso, weshalb, warum. Ich schlage mich wacker (mehr wegen der Sprache als der Schwere der Frage). Ich lebe immerhin inmitten von arabischsprachigen Christen und bin als Christin Teil dieser Gemeinschaft an dem Ort, an dem ich lebe - da kann es ja nicht schaden, auch die Sprache ein bisschen zu verstehen... Meine Gesprächspartner teilen meine Einschätzung nicht unbedingt, aber ganz unlogisch scheint sie immerhin auch nicht zu klingen in ihren Ohren. Die Befragung zieht sich auf diese Art noch eine Weile fort, dann heisst es: "Lies mal". Ziemlich stotternd lese ich der kleinen Gruppe um mich herum also vom "Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams" ... Zur Sicherheit wird dann aber doch noch ein des Arabischen mächtiger Landsmann gerufen, bevor ich meine Bibel wieder im Gepäck verstauen darf, zu den 24 von Farid liebevoll einzeln eingepackten Rosenkränzen mit Jerusalemkreuz, die glücklicherweise ebenso wie das französische Libanesisch-Lehrbuch vor lauter Bibelstunde nicht weiter Aufmerksamkeit erregt haben...
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