Abouna Hanna und sein Mitbruder sind aus Syrien angereist. Beim Mittagessen erzählen sie. Dass in der letzten Nacht eine Reihe von Bomben unmittelbar neben dem Konvent eingeschlagen sind. Wie eigentlich seit Monaten die Dörfer jede Nacht unter Beschuss stehen. Dass es seit Monaten kein Wasser, keinen Strom gibt. Dass mittlerweile das Glockenläuten in einigen Dörfern durch Islamisten verboten ist. Von dem Jungen aus der Gemeinde, der – in einer Rebellenregion – gemeinsame Sache mit der Armee machen wollte. Und dafür von den Rebellen 60 Kugeln in den Leib bekam. Nachdem man ihm vorher den Priester zur Beichtabnahme vorbeigeschickt hat. Dass sie für die letzte Beerdigung in einem der Dörfer eigenhändig aus dem Holz der Weihnachtskrippe einen Sarg gezimmert haben. Zwischen Zynismus, Sarkasmus und betroffenem Schweigen bewegen sich unsere Reaktionen, hilflos, weil jede Antwort banal erscheint. Und die eigenen Sorgen und Probleme dagegen wie Luxus.
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