Dienstag, 9. Juli 2013

Ökumene, intrakonfessionell

Als Abouna Georges aus Jordanien stellte er sich vor und rauschte in die Sakristei, seine Pilgergruppe schon mal in die Kapelle schickend. Die Messe ist ungewohnt. Weil die verschlossenen Kapellentüren eine ungewohnte Stille in den Rummel der Grabeskirche bringen. Und sie irritiert. Weil Georges aus Jordanien irgendwie vom Protokoll abweicht. Gefühlt, denn trotz einiger Übung sitzt die arabische Messe bei mir noch nicht "hundertprozentig". Vielleicht maronitischer Ritus, oder syrisch-katholisch, denke ich, etwas genervt von mir selbst und dem "römisch-fixierten Automatismus". Eindeutige Indizien für die Einordnung in die richtige Schublade gibt es nicht. Am Ende siegt die Neugier und der Gang zu Abouna Georges aus Jordanien mit Bitte um aufklärende Auskunft. Der wiederum grinst. "Wir sind eigentlich orthodox, aber die liturgischen Bücher hier sind halt lateinisch, da hab ich halt ne Mischform gefeiert." Fast möchte man sagen: Gelebte Ökumene. Nur eben intrakonfessionell.

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