"Der Antisemitismus-Vorwurf funktioniert wie
ein Bewegungsmelder. Jemand muss nur ein paar Reizwörter kombinieren, schon
bekommt er ihn frei Haus geliefert. Geht es eigentlich überhaupt noch um
Israel? Oder geht es vielmehr darum, das böse alte Lieblingstier der Deutschen
an der Kette durch den Argumentationspark zu führen: eben jenen Antisemitismus,
von dem ein Grossteil der Publizisten, die derzeit das Vorgehen Israels
verteidigen, mit der gewohnten Küchenpsychologie annimmt, dass er in jedem
Deutschen schlummert und nur Anlässe wie den gegenwärtigen braucht, um sich
loszureissen und auffällig zu werden?"
Redaktor Hilmar Klute kritisiert in der "Süddeutschen Zeitung" (13. August), dass israelische
Kritiker des Gaza-Kriegs keine Unterstützung erfahren. In Deutschland suche man lieber nach einfachen Wahrheiten, statt sich mit jenem Israel
solidarisch zu zeigen, "das gewissermaßen aus der zweiten Reihe an die Vernunft
appelliert".
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