„Hebron ist das am schwersten zu verdauende Kapitel der Renaissance des jüdischen Volkes“, sagt Luzien Lazare, und spricht von „fortschreitender Eliminierung alles Palästinensischem“ in der geteilten Stadt. „Seit 50 Jahren das erste Mal“ und überhaupt erst das zweite Mal in seinem Leben ist der 94-Jährige in Hebron. Mit ihrer langen Geschichte der Gewalt zwischen Juden und Palästinenser trägt sie wie kaum eine andere die Spuren von Besatzung und Konflikt. Lucien Lazare kommt in friedlicher Absicht: Im Herzen der Probleme feiert der gläubige Jude mit Israelis, Diasporajuden und Palästinensern ein Pessachmahl. Einzigartig, spektakulär und überzeugender als vieles, was er im Leben erlebt habe, beschreibt der Jerusalemer die „unersetzliche Erfahrung, die bestätigt, dass am Ende der Frieden den Sieg davontragen wird“, weil es „Juden und Araber gibt, die die gegenwärtige Situation nicht akzeptieren, und die ein versöhntes Morgen vorbereiten“. Der gebürtige Franzose, der im zweiten Weltkrieg in der jüdischen Résistance kämpfte, spricht von Koexistenz und Gewaltfreiheit und mit Stolz spricht er von seinen vier Kindern, die ihm an Engagement in Sachen israelisch-palästinensische Aussöhnung in nichts nachstehen. Wenn auch vielleicht nicht mehr für sich und seine Kinder, so doch für seine Enkel ist für Lucien Lazare klar: „So sicher ich sterben werde, so sicher wird es Frieden geben!“
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