"Sind Juden dabei?" Die Sicherheitskräfte sind ein klein wenig gestresst von der rund 25-köpfigen Journalistengruppe, die, ausgestattet mit allerlei Papierkram, an einem der eigentlich Muslimen vorbehaltenen Zugangstore zum "Haram asch-Scharif" Einlass verlangen. Selbstverständlich sind auch Juden in der Gruppe. Der Sicherheitsmensch präzisiert seine Anfrage: "Juden aus Israel?" Kopfschütteln des jüdischen israelischen Guides. Es folgen ein paar Diskussionen und Telefonate – Guide Nummer zwei, eine junge Muslimin der Wakf-Behörde, ist inzwischen ebenfalls eingetrudelt und wartet an der Schwelle auf uns. Irgendwann geben die Sicherheitskräfte grünes Licht, die Gruppe darf rein. Oder zumindest fast: Die Kleidung der meisten Damen in der Runde ist nicht Moschee-kompatibel und es gibt eine weitere Diskussion, als der Sittenwächter sie zu buntgemusterten Überkleider zwangsverpflichtet.
"Der Tempelberg …", setzt Guide Nummer Eins zu Erklärung an, als wir endlich über die Schwelle des heiligen Bezirks treten durften. "Al-Aksa", fällt ihm Guide Nummer Zwei unmittelbar ins Wort. "Das ganze Areal heisst Al-Aksa, nicht Tempelberg!" Es folgt eine Führung durch den Felsendom und die Al-Aksa-Moschee – Namensgeberin für das gesamte Areal, wie wir von Guide Zwei lernen – und damit eine rare Gelegenheit, die beiden heiligen Orte von innen zu besichtigen. Der erste Schlagabtausch setzt sich im Laufe der Führung fort – israelisch-jüdische stösst auf muslimisch-palästinensische Tradition, zu verschieden sind die jeweiligen Narrative. Der Ton bleibt beherrscht freundlich, aber die abschliessende Formulierung von Guide Eins fasst es gut zusammen: "Nun, die eine Wahrheit habt Ihr jetzt gehört. Jetzt erzähle ich Euch die andere!"
"Der Tempelberg …", setzt Guide Nummer Eins zu Erklärung an, als wir endlich über die Schwelle des heiligen Bezirks treten durften. "Al-Aksa", fällt ihm Guide Nummer Zwei unmittelbar ins Wort. "Das ganze Areal heisst Al-Aksa, nicht Tempelberg!" Es folgt eine Führung durch den Felsendom und die Al-Aksa-Moschee – Namensgeberin für das gesamte Areal, wie wir von Guide Zwei lernen – und damit eine rare Gelegenheit, die beiden heiligen Orte von innen zu besichtigen. Der erste Schlagabtausch setzt sich im Laufe der Führung fort – israelisch-jüdische stösst auf muslimisch-palästinensische Tradition, zu verschieden sind die jeweiligen Narrative. Der Ton bleibt beherrscht freundlich, aber die abschliessende Formulierung von Guide Eins fasst es gut zusammen: "Nun, die eine Wahrheit habt Ihr jetzt gehört. Jetzt erzähle ich Euch die andere!"
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