Montag, 23. Juli 2012

already a Palestinian state

"Why do we have to wait for a disaster such as the eviction of the Ulpana neighborhood in Beit El to occur, when we could have solved it by applying Israeli sovereignty over Judea and Samaria? It's something we tried to do several years ago. We should come out with a plan and not just a small act here or there. We need a political plan which states that from the Jordan to Gaza there is only one country – Israel (…) There is already a Palestinian state in Jordan. Several years ago we built another state in Gaza, and now we’re giving them another country, closing our eyes and waiting for the Messiah? We need to prepare a realistic policy. The Muslim Brotherhood in Jordan can overthrow King Abdullah tomorrow and if that happens, we have once again lost an option and have no one to talk to there. If we send the message to the citizens of Israel and the world that Jordan is Palestine, we’ll avert many disasters."
Rabbiner Benny Elon im Gespräch mit Arutz Sheva (20. Juni) zum Scheitern des Oslo-Friendesprozesses

Freitag, 20. Juli 2012

Staub zu Staub

"There is a saying by Gromyko, who was the foreign minister of the Soviet Union: 'Peace is indivisible.' My goal is not to make peace between us and the Palestinians. That is the result. Peace between a man and his fellow man, between a nation and its neighbor is all a kind of mental adjustment, a decision of the soul, which wants to move to the side of peace. It is necessary to purify the Jewish religion (…) From idol worship. From egoism. I feel that there is something very, very deep in the love between man and land. That has always been my image. Man is made from dust and to dust he will return. The connection between man and his land is the connection to his life source. That connection can derive from love or it can derive from possessiveness: meaning that you want to be the owner of the land, to control it. Instead of being swallowed up in your wife, you want to be the owner of your wife."
Rabbiner Menachem Froman im Interview mit Haaretz (20. Juli)

Mittwoch, 18. Juli 2012

Zionism 2012

"Last week I opened the papers and finally had reason to sigh in relief. A panel headed by retired Supreme Court justice Edmond Levy has determined that Israel is not an occupying power. The bothersome international law that insists that Israel’s colonization of the West Bank is illegal simply doesn’t apply: All settlements are legal! All our feelings of guilt were misguided: we can relax. We didn't steal land; we never did anything wrong. Soon Israel will annex the West Bank and reach the River Jordan at least, and it will include the biblical sites of Shekhem, Hebron, Shiloh and many others."
Carlo Strenger in seinem Blog-Beitrag "Zionism 2012: A Guide for the Perplexed" (18. Juli)

Ressemblances

Weil Mea Schearim der Struktur einer typischen arabischen Altstadt (!) so ähnlich sehe, die israelischen Soldaten aber lieber in jüdischen als in echt arabischen Gassen üben, hat sich die israelische Armee das ultraorthodoxe Viertel in Jerusalem dieser Tage als Manöver-Terrain auserwählt. Ein Offizier kommentierte das ganze lapidar mit "Das hilft uns, mit Situationen umzugehen, die in der Realität anders aussehen als auf einer Landkarte". Eine gewisse Publicity war der Einheit jedenfalls sicher in einer Zeit, in der die Zwangrekrutierung der bisher sonderbehandelten Haredi-Männer bis zur Koalitionskrise heiss diskutiert wird...

Freitag, 13. Juli 2012

Römische Probleme

"Bist Du auch im Transit?" Die Frage des libanesischen Klerikers auf dem Flug von Beirut nach Zypern hat etwas Konspirativ-Erheiterndes. Und Verbindendes. In Larnaca angekommen, frage ich ihn, ob er zufällig auf dem Weg nach Nikosia sei und mich mitnehmen könne. Gesagt getan, ein paar Minuten später sitzen wir im Auto Richtung Nikosia. Josef ist maronitischer Subdiakon, seine Kirche ist direkt neben der katholischen Kirche, meinem Zwischenstopp-Ziel vor der Weiterreise am Abend. "Also bist Du katholisch, ich meine, römisch-katholisch?", will Josef wissen. Sein Bischof, grinst er, mag den römisch-katholischen Ritus, "da haben wir manchmal Streit!"
Und auf mein fragendes Gesicht fängt er an zu singen, einen maronitischen Beerdigungshymnus, wie er mir später erklärt. "Ihr Römer habt ein Problem mit Eurer Liturgie. Ihr seid beim Kreuz stehen geblieben, mir fehlt da die Auferstehung, die Hoffnung. Nimm all diese gregorianischen Hymnen zum Beispiel, die klingen immer irgendwie traurig und melancholisch." Ein zweites gesangliches Gegenbeispiel unterstreicht seine Aussage lautmalerisch. Eine zweite Sache stört den Maroniten an den Lateinern: Das mit dem Pflichtzölibat. Für Josef ist klar, dass er erst zum Priester geweiht werden möchte, wenn er verheiratet ist ("Ich bin etwas spät dran"), "so wie es in den ersten Jahrhunderten ganz normal war".

Dienstag, 3. Juli 2012

global world

Father Andrew aus Ghana feiert sein 10-jaehriges Priesterjubilaeum. Im Altarraum der katholischen Kirche in Nikosia (Zypern): Ein Mexikaner, zwei Ghanaer, ein Venezulaner, ein Argentinier, ein Pole, ein Libanese, ein Vietnamese und ein Italiener. An der Orgel ein Kroate, im Kirchenschiff zwei Italienerinnen, ein Kanadier, eine Deutsche, ein Brite und ein paar Philippininnen. Die Vorstellungsrunde ist italienisch, die Messe halb englisch, halb latein, das Tischgespräch beim anschliessenden Mittagessen spanisch-italienisch-englisch-arabisch. Kirche in einer globalisierten Welt!

Montag, 2. Juli 2012

Adoptiert

Oder: Wie ein Besuch auf Zypern zu einem Kurztrip nach Asien wird...
Die Szenerie ist, gelinde gesagt, unerwartet: in der Franziskanerkirche von Nikosia und rund herum auf dem gesamten Gelände wimmelt es von Philippinos (und vereinzelt ein paar Srilankesen), aus dem Kirchenraum schallen Laute Gesänge. Charismatisches Gebet, verheißt ein Plakat am Eingang, von 11.30 bis in dem späteren Nachmittag. Charismatisch sind sie wirklich, die Damen, wie ich wenig später feststellen werde. Auf der Suche nach dem Pater, der sich um mein Nachtlager zu kümmern versprochen hatte, platze ich in das Treffen des Liturgie-Teams. An die 80 Damen und zwei Männer diskutieren rege Details der täglichen Messfeier. Und auf einmal bin ich mitten drin, halb Zuschauer, halb Kuriosum. Ich werde neugierig ausgefragt, um Foto-Shootings gebeten, Email-Adressen und Facebook-Details werden ausgetauscht.
Der von mir gesuchte Pater feiert sein 10-jähriges Weihejubiläum, und die Frauen haben ein traditionelles Essen vorbereitet, zu dem auch ich wie selbstverständlich eingeladen werde. Bis ich zu meinem Nachtlager komme, Vergehen auf diese Weise zwar einige Stunden, dafür verabschieden sich nach dem kleinen Fest gefühlt 50 Damen höchstpersönlich von mir...

Sonntag, 1. Juli 2012

Bürokratenzeit

Das beste Zeichen, wie schnell die Zeit vergeht: es ist mal wieder Zeit für ein neues Visa! Doch bevor ich mich in die Hände der staatlichen Bürokratie begebe, kommt eine erste kirchliche Runde - Versuch, einen Passierschein zu bekommen und irgendwie absurdes Lehrstück für den Weg von Pontius zu Pilatus und zurück...
Person X empfängt uns an Ort A, an welchem Person Y von Ort B die nötigen Papiere hinterlegt haben soll. Stimmt leider nicht, weshalb uns Person Z zu Person ZZ an Ort C verfrachtet. Dort wird uns von ZZ ein Umschlag für X überreicht, zurück geht es an Ort A, wo X in unsrem Beisein den Umschlag öffnet - die Antragsformulare für die gewünschten Papiere. Im Beisein von Y füllen wir sie aus, um sie dann an Z weiterzugeben, der sie für uns von A nach B trägt ... Zurück in D (zuhause), kann ich nicht widerstehen und muss eine bestimmte Episode Asterix in Rom anschauen!