"Es ist manchmal leichter, Opfer zu sein, als Täter." Die Aussage überrascht mich. Sie kommt von Ilana, Tochter von deutschstämmigen Juden, die in den 1930er Jahren aus Deutschland nach Israel geflohen sind. Unser Gesprächsthema: Wie in der Schule mit dem Thema Holocaust und Judenverfolgung umgehen? Wieviel Information muss sein, und ab wieviel ist es zu viel? Mit Rückblick auf meine Schulzeit werfe ich die These in den Raum, es gebe einen Punkt, an dem der gutgemeinte und oft schlecht gemachte Schulunterricht zu dem Thema in seiner insistierenden Repetitivität zum Gegenteil des Erwünschten führt. Zum Überdruss. Nicht so in Israel, kontert Ilana. Von klein auf wachsen israelische Kinder mit dem Thema Holocaust auf, in der Schule und in der Gesellschaft. Von Überdruss keine Spur. Aber eben, "es ist leichter, zu den Opfern zu gehören, als zur Täterseite!"
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