Samstag, 28. Dezember 2013

Laute stille Nacht und die Nudeln von Abbas




Laut und bunt war sie wieder einmal, die "heilige Nacht" in Bethlehem. Pfadfinder mit Dudelsack und Trommeln im akkustischen Wettstreit mit den Lautsprecherboxen der Souvenirshops, ein kurzer Moment der Anspannung, als die feiernden Massen gegen die Menschenkette aus Polizisten drängt, ein kleiner Schreck, als in dem Gedränge ein Mitfeiernder mit Herzanfall zu Boden stürzt. Und dann gab es ihn doch, den unerwarteten Moment völliger Stille und Andacht inmitten des Trubels, das Geschenk, hinter schon verschlossenen Kirchentüren (fast) allein in der Geburtsgrotte zugegen sein zu dürfen, als die letzten Vorbereitungen für die nächtlichen Prozessionen abgeschlossen werden.


Ein kurzer Moment nur, bevor wegen der Sicherheitsmassnahmen für Ehrengast Abbas die Internetsignale während dreieinhalb Stunden nicht mehr funktionieren, bevor die Security das unüberwindliche Hindernis zwischen uns und dem Abendessen darstellt. Bevor die Kälte und die Müdigkeit wirklich mühsam werden und zu guter Letzt der Strom ausfällt. Ein weiterer Moment, als hoher Besuch im quasi abgeriegelten Büro vorbeischaut, um uns für unsere Arbeit zu danken. Als dann schliesslich doch eine Kollegin mit Abendessen ("die Nudeln von Abbas") den Weg durch alle Absperrungen ins improvisierte Medienzentrum schafft. Als nach aller Anspannung des Tages gegen Mitternacht das Gloria erklingt:

الـمَجدُ للهِ في العُلى
وعلى الأرضِ السلام
وبالناسِ المسرة






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