Donnerstag, 5. Dezember 2013

Licht statt Terror



Sie nennen sich "Tag Meir" - "Schild des Lichts". Ein Wortspiel gegen "Tag Mehir" - "Preisschild", jener terroristischen Gruppe jüdischer Extremisten, denen in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Moscheen, christliche heilige Stätten, jüdisch-arabische Begegnungsstätten zum Opfer fielen. Licht statt Terror, so der einfache Slogan, unter dem "Tag Meir" zusammen mit anderen zum letzten Chanukka-Abend eingeladen haben. Ein leuchtendes Beispiel in dunkelsten Zeiten wollen sie setzen. 
Die Eskalation der Gewalt gegen alles, was "anders" ist, ist erschreckend. Erst waren es Grafitti, dann zerstochene Autoreifen und zerschlagene Grabsteine. Eine hebräischsprachige Zeitung macht in einem suggestiven Artikel die Christen selbst für das Geschehene verantwortlich. Inzwischen hat die Stufe der Gewalt ein ganz anderes Niveau erreicht. Zwei Menschen wurden angegriffen. Ein Jude, ein Araber. Noch erschreckender als das Level an Gewaltbereitschaft einiger weniger im Namen ihres Gottes ist für mich jedoch die Ignoranz der breiten Masse. Oder, um einen Freund in seiner Reaktion auf besagten Zeitungsartikel zu zitieren: "Sieht doch so aus, als hätte die Polizei die Sache im Griff!" Genau deshalb liegt der Araber auch immer noch mit schwersten Verletzungen im Krankenhaus. Und genau deshalb ist es gut, dass wenigstens ein paar "Licht ins Dunkel" bringen wollen.

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