Dienstag, 3. November 2009

Seite an Seite?

Jerusalem als "Symbol des Friedens", und zwar als Hauptstadt zweier Staaten, die "in Frieden und Sicherheit Seite an Seite exititeren"? Soweit die Vision des Uno-Generalsekretärs Ban Ki-moon: Der heilige Ort für "Moslems, Juden und Christen, für Israelis und Palästinenser und für die Völker der Welt" müsse als solcher erhalten werden.

So schön, so gut. Was aber, wenn schon innerhalb der einzelnen Gruppen gestritten wird, vom konfliktbeladenen Umgang mit- einander ganz zu schweigen?

So wie die jüdischen Frauen, die vor dem Obersten Gericht gegen orthodoxe Juden kämpfen, genauer gegen die Geschlech- tertrennung, die in rund 90 Buslinien in ultraorthodoxen Jerusalemer Stadtvierteln und auf Überlandstrecken zwischen Jerusalem und der ultra-orthodoxen Stadt Bnei Brak bei Tel Aviv gilt. Frauen dürfen diese Busse nur durch die Hintertür besteigen und auf den hinteren Bänken Platz nehmen. Oder die Christen im Lande, für die die anhaltenden Visa-Probleme für ihre Geistlichen ein "nervenaufreibendes Dauerthema" sind, vor allem für Priester aus arabischen Ländern?

Bislang taugt das jedenfalls nicht als Vorbild für den Frieden.

Mehr Wunsch als Wirklichkeit: Versöhnung der Religionen
(Wandbild in der arabischen Hochschule Mar Elias; Bild: hoyasmeg/flickr)

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