Als ich auf dem Weg zum nächsten Termin auf dem Beifahrersitz Platz nehme, läuft gerade eine Symphonie Beethhovens im Radio. Nicht gerade die übliche Beschallung in diesen Breitengraden, pflegen doch klassische Musik und der Nahe Osten gemeinhin relativ wenig Kontakte. Umso grösser mein Erstaunen. "Keiner tot", grinst mein Fahrer mich an, als ich das Radio lauter drehe, und das grinsen wird noch breiter, als ich seinen Kommentar mit einem verständnislosen Blick quittiere. "Ma hada met - keiner ist gestorben", wiederholt er auf Arabisch. Die Erklärung folgt auf einen weiteren ratlosen Blick meinerseits. Im Libanon, sagt er, wird klassische Musik eigentlich nur dann im Radio gespielt, wenn eine wichtige Person gestorben ist. Bevor das Radio vor der Staatstrauer auf Sendepause geht, läuft klassische Musik. Nicht so bei diesem Sender, sagt er, der bringt nämlich täglich am Nachmittag eine Stunde Klassik. Name der Sendung "Ma hada met", damit das mal von vornherein klar ist. Mein spontaner Gedanke: "The day the music died ..."
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