Die Strasse
zum Bethlehem Checkpoint ist grossräumig gesperrt. Sicherheitskräfte regeln den
Verkehr. Es ist das Wochenende vom 27. Oktober, strengreligiöse Juden feiern
das jährliche Gedächtnis des Todes "Unserer Mutter Rachel", deren
Grab der Tradition zufolge unweit des Checkpoints liegt. Die grünen Egged-Busse
werden durchgelassen, ebenso die speziell eingerichteten kleinen Shuttle-Busse.
Die weiss-blauen palästinensischen Busse müssen draussen bleiben. Ihre
Fahrgäste müssen zu Fuss weiter – nicht aber über die (gesperrte) Strasse,
sondern mit einem Umweg über das Gelände des benachbarten ökumenischen
Instituts "Tantur". Bergrauf, bergrunter, das letzte Stück über einen
kleinen Trampelpfad quer durch einen Olivenhain bis zum Checkpoint. Doch auch
an Rachels Grab, inmitten eines schmalen Korridors der israelischen Sperrmauer
gelegen, will alles seine Ordnung haben. Während auf der (grösseren)
Männerseite Bewegungs- (und Gebets-)Freiheit herrscht, regeln ein Haufen Soldaten
auf der beengten Frauenseite den "dichten Verkehr". "Nicht stehen
bleiben, ein Verehrungskuss ja, aber dann weitergehen, betet halt draussen,
wenn es denn sein muss ..." Zurück zum (grünen) Bus. "Frauen hinten
einsteigen, hinten!" Gut, dass grosse Aufkleber an den Fensterscheiben den
Fahrgästen versichern, dass freie Platzwahl herrsche und jeder Reisende sich mit Ausnahme der Behindertenplätze überall niederlassen dürfe! Die Guten ins Töpfchen
...
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