Es ist eine unwirkliche Szene, die sich auf der Kreuzung der Jerusalemer Ha-Neviim-Strasse - einen Steinwurf von den ultraorthodoxen Stadtviertel auf der einen und vom Hauptgeschäftszentrum auf der anderen Seite entfernt - abspielt. Ein paar Handvoll Ultraorthodoxe diverser Couleurs, viele von ihnen Kinder, wippen vor und zurück, laut ihren monotonen Singsang wiederholend. "Schabbes, Schabbes, Schabbes ..." Vorbeifahrende Autos werden mit Drohgesten und dem anhaltend klagenden Schabbes-Schlachtruf begrüsst, dass es noch auf der benachbarten Jaffa-Strasse zu hören ist. Der eine der herbeigerufenen Polizisten scherzt kumpelhaft mit dem strengreligiösen Nachwuchs, exakte kleine Kopien der Grossen, während Ordnungshüter Nummer Zwei auf der anderen Strassenseite seine liebe Mühe hat, seine Autorität gegenüber den Halbwüchsigen zur Geltung zu bringen. "Wer den Schabat bricht, muss sterben! Wie es geschrieben steht" lautet die ebenso mit viel Pathos und unverkennbar jiddischem Akzent vorgetragene wie ernstgemeinte Warnung der Menge an den sündhaften Passanten, der nichts besseres zu tun hat, als die absurde Szenerie auch noch zu filmen ...
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