"Diese Gecko-Art gibt es nur hier, in dieser einzigartigen Sanddüne!". Yaels Augen leuchten, wenn sie von ihrem "Forschungsobjekt" erzählt. Zu den Bewohnern der Düne gehören Schlangen wie Sandvipern, seltene Käfer, die mit einer Beinspanne von 14 cm grösste Spinnenart des Landes, Gazellen. Jede Nacht zieht die junge Biologin ausgerüstet mit Stirnlampe, Waage, GPS, Zentimetermass, Scanner und allerlei weiterem Material los, um in der Samar-Düne im südlichen Arava "ihre" Geckos zu beobachten.
Mehr als dreissig Tiere hat sie markiert für ihr Forschungsprojekt, den ein oder anderen, sagt sie, erkennt sie sogar an der Zeichnung auf dem Rücken. Erwischt sie einen ihrer Schützlinge, werden minutiös Fundort und -zeit festgehalten, der Gecko gewogen und gemessen. Rund sieben Quadratkilometer erstreckte sich die Dünenlandschaft einst entlang der jordanisch-israelischen Grenze. Heute sind es kaum mehr drei, und die wurden soeben per Gerichtsbeschluss zum Sandabbau freigegeben. Ein Teil der Tiere soll umgesiedelt werden, die meisten werden wohl in Forschungsprojekten oder Zoos landen, befürchtet die Biologin. Die "Wüste zum Blühen bringen" wollte Staatsgründer Ben Gurion. Seither scheint das Verhältnis der Israelis zur ursprünglichen Natur ihres Landes dezent gestört.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen