"Jesus fucking Christ". Das Erschrecken über ihren spontanen Ausspruch steht der englischen Jüdin ins Gesicht geschrieben. Breites Grinsen in der jüdischen Runde, irritierte Blicke bei den vereinzelten Christen. Die Entschuldigung folgt unmittelbar.
"I want to meet my Jesus...", heisst es in der zweiten Strophe eines Gospels aus dem aktuellen Chorprogramm. Zumindest im Original. Unsere Fassung wurde in "I want to meet my maker" umgeändert, nach einer langen Diskussion zwischen ein paar Ensemble-Mitgliedern, ob man auch als Jude am Originaltext festhalten könne. Der Kompromiss-Vorschlag - analog zur ersten Strophe (I want to meet my mother) Jesus durch "father" zu ersetzen, fand keinen Anklang: Tönt zu sehr nach Maria und Joseph und ist damit keinen Deut "besser" als Jesus... Zur Aufführung kommt die Variation übrigens in einer Kirche.
"I want to meet my Jesus...", heisst es in der zweiten Strophe eines Gospels aus dem aktuellen Chorprogramm. Zumindest im Original. Unsere Fassung wurde in "I want to meet my maker" umgeändert, nach einer langen Diskussion zwischen ein paar Ensemble-Mitgliedern, ob man auch als Jude am Originaltext festhalten könne. Der Kompromiss-Vorschlag - analog zur ersten Strophe (I want to meet my mother) Jesus durch "father" zu ersetzen, fand keinen Anklang: Tönt zu sehr nach Maria und Joseph und ist damit keinen Deut "besser" als Jesus... Zur Aufführung kommt die Variation übrigens in einer Kirche.
Beim Weihnachtslieder-Konzert (!) am 24. Dezember (!!) wird es diese Diskussionen nicht geben - der Bachsche "Weihnachtsklassiker" "Oh Haupt voll Blut und Wunden" wurde in weiser Vorraussicht mit "leichten" Textänderungen ins Hebräische übertragen: Aus dem dornengekrönten Haupte werden da, ganz biblisch, der Wolf, der beim Lamme wohnt und der Knabe, der sie hütet. Das interreligiöse Miteinander ist und bleibt eine heikle Gradwanderung.
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