Mittwoch, 27. Juni 2012

Horizonterweiterung

Mit einer Mischung aus kindlicher Naivität, Begeisterung und Abenteuerlust bestaunt der junge Creole die Sehenswürdigkeiten in und um die Jerusalemer Altstadt. Jeden Stein, könnte man den Eindruck bekommen, würde er am liebsten umdrehen. Seine fast fassungslosen Begeisterungsstürme zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht. Für wen diese Denkmäler sind und wann sie gebaut wurden, will er beim Besuch der Absalom-Säule und des Zacharias-Grab wissen; die biblischen Geschichten sagen ihm nichts. Beim Besuch des jüdischen Friedhofs schiebt er dezent eine Kippa auf sein Haupt. Das Grab eines berühmten Rabbiners muss unbedingt aufs Foto gebannt werden, dann fragt er uns, ob auf dem Friedhof auch Christen begraben seien. Über das russische Mariengrab und die Via Dolorosa setzen wir unsren Weg fort bis zur Grabeskirche. Wissbegierig fragt uns der junge Mann Löcher in den Bauch und scheint die Stadt und ihre Facetten nur so in sich aufzusaugen. Und schliesslich, vor der Edicula angekommen: "DAS ist das Grab Jesu? Ich wusste nicht einmal, dass es einen solchen Ort gibt... Woher weisst Du das alles?"

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