Beirut - Damaskus - Homs - Zaidal
Meinen ursprünglichen Plan, für die Zeit in Syrien kein Arabisch zu sprechen, muss ich noch bei Abfahrt aus Beirut über den Haufen werfen: Mein Fahrer Elie, Christ aus Damaskus, spricht weder Englisch noch Französisch, und auch an den diversen Kontrollpunkten bleibt mein bisschen Arabisch die einzige gemeinsame Sprachbasis. Nach einer halben Stunde Aufwärmphase und einem ersten Kaffee wechsle ich von der Rückbank auf den Beifahrersitz. Elie fährt sicher, wenn auch etwas schnell. Die Musik wird lauter, die Konversation beginnt. "Hast Du keine Angst?", fragt Elie, und ich habe keine Antwort.

Weitere neun Checkpoints, und wir sind im christlichen Damaskus. Autowechsel. Elie übergibt mich an Michel (Abu Elias), nicht ohne mich vorher informiert zu haben, dass Michel Soldat und ergo in Uniform und bewaffnet ist. "Keine Sorge! Gehört zur Familie." Mit uns: ein weiterer Kamerad, eine zweite Waffe. Letzte Instruktionen für Michel: "Kein Wort von Journalistin. Sie arbeitet für die Kirche. Verstanden?" Die angebotene Zigarette lehne ich dankend ab - "grad erst eine ausgemacht", für Michel kein wirkliches Argument.
Wir verlassen Damaskus in Richtung Homs, kleine Führung durch das Christenviertel inklusive. Michel ist ein gesprächiger Geselle mit Humor und grossräumigen Gesten, sein Akzent erinnert an das melodiöse Arabisch aus Al-Khalil. Die Anspannung lässt nach.
Die Viertel werden ärmer, erste Kriegsschäden an Häusern werden sichtbar. "Jabhat al Nusra", sagt Michel und zeigt auf ein abgeriegeltes Stadtviertel. Die Frequenz an Checkpoints bleibt hoch, allein vier sind es bis zur Stadtgrenze. Meine Kamera bleibt im Gepäck.
Libanon, Jordanien, Irak. Je nach Fahrtrichtung zeigen die Strassenschilder die nächste Grenze gleich mit an, Wegweiser nach Beirut und Baghdad zeugen von friedlicheren Zeiten. Anschauungsunterricht in Sachen Nahost. Michel fährt noch schneller als Elie, erstaunlich, was ein 24 Jahre alter Golf so hergibt. Ich beschliesse im Stillen, dass der Verkehr wohl das grösste Sicherheitsrisiko ist. Es ist heiss im Auto, eine Klimaanlage kennt das 92er Modell nicht, und die Kurbeln der Rücksitzfenster haben wie die Sicherheitsgurte im Laufe der Jahrzehnte das Zeitliche gesegnet. Um uns breitet sich Wüste aus, was für ein Kontrast zum libanesischen Grün auf der anderen Seite der Bergkette! Von den wenigen Gebäuden in Strassennähe stehen nur noch Trümmer.
Gute 150 km trennen uns von Homs, unterbrochen in regelmässiger Wiederkehr von Militärposten und Kontrollen. Eine ausführlichere Kontrolle an Checkpoint 26 lässt meinen Stresspegel leicht ansteigen. Gut, neige ich tendenziell zu niedrigem Blutdruck. Bei Kilometer 110 km vor Homs siegt schliesslich die Müdigkeit, und erst die Mittagspause weckt mich auf. Die Waffen bleiben im Auto, (sind auch so um uns genug Gewehrläufe im Umlauf), die Kamera einmal mehr im Rucksack. Auf eine allzu enge Auslegung der selbstauferlegten Speiseregeln sehe ich in Anbetracht der Gesamtlage ab.
Wir verlassen Damaskus in Richtung Homs, kleine Führung durch das Christenviertel inklusive. Michel ist ein gesprächiger Geselle mit Humor und grossräumigen Gesten, sein Akzent erinnert an das melodiöse Arabisch aus Al-Khalil. Die Anspannung lässt nach.
Die Viertel werden ärmer, erste Kriegsschäden an Häusern werden sichtbar. "Jabhat al Nusra", sagt Michel und zeigt auf ein abgeriegeltes Stadtviertel. Die Frequenz an Checkpoints bleibt hoch, allein vier sind es bis zur Stadtgrenze. Meine Kamera bleibt im Gepäck.
Gute 150 km trennen uns von Homs, unterbrochen in regelmässiger Wiederkehr von Militärposten und Kontrollen. Eine ausführlichere Kontrolle an Checkpoint 26 lässt meinen Stresspegel leicht ansteigen. Gut, neige ich tendenziell zu niedrigem Blutdruck. Bei Kilometer 110 km vor Homs siegt schliesslich die Müdigkeit, und erst die Mittagspause weckt mich auf. Die Waffen bleiben im Auto, (sind auch so um uns genug Gewehrläufe im Umlauf), die Kamera einmal mehr im Rucksack. Auf eine allzu enge Auslegung der selbstauferlegten Speiseregeln sehe ich in Anbetracht der Gesamtlage ab.
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