Wie es wohl sein mag, eine ganze Amtszeit lang die Realität immer nur im "abgesperrten Zustand" zu sehen? Welches Unbehagen wohl einen Personenschützer erfüllt, wenn das zu schützende "Objekt" plötzlich eine Falafel probieren soll oder spontan einen Laden betritt und mit dessen Besitzern spricht? Was für eine logistische Leistung es ist, Dutzende von Delegationsmitgliedern und Journalisten durch so ein Besuchsprogramm zu bringen und dabei noch den engen Zeitrahmen einzuhalten?
Die Menschen von Bethlehem interessiert all dies vermutlich wenig. Sie freuen sich einfach über den deutschen Besuch - "Welcome all to Bethlehem" - und hoffen auf Unterstützung und Verbesserung ihrer Lebensbedingungen - "We love Germany". Die Kinder der Talitha Kumi lässt auch das unberrührt. Sie klatschen begeistert für den Präsidenten und jeden in seinem Gefolge, stehen Spalier und wollen einfach mal Händeschütteln wie die Grossen. "Die Gedanken sind frei", singt der kleine Schulchor auf Deutsch, und ich gäbe viel dafür, die Gedanken der beiden Akteure lesen zu können, wenn sie sagen, die Chancen für Frieden seien so gut wie lange nicht...
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