Neugierig schauen die Jungs im Bus auf meine Vokabelkarten. Dass jemand freiwillig Arabisch lernt, kann offenbar auch die Frau neben mir nicht recht verstehen und wünscht mir, mit hochgezogener Augenbraue, "good luck". Noch mehr Unverständnis ernte ich von meiner jüdischen Fechtpartnerin. Das sei nicht fair, ich solle stattdessen Hebräisch lernen, so ihre klare Ansicht. Meine "Klientel" seien nun mal vor allem arabischsprachige Christen, versuche ich zu erklären, aber sie lässt nicht locker. Ich solle wenigstens erst Hebräisch lernen und dann Arabisch (wäre sowieso viel einfacher so). Wie ich in dieses Land kommen kann, um dann "doch nur" über Araber zu schreiben, übersteigt ganz offensichtlich ihr Vorstellungsvermögen.
Immerhin scheine ich ihr Interesse geweckt zu haben. Ob ich denn auch in Städte fahre, die "nur von Arabern bewohnt" sind, will sie nach dem Training wissen. Ich bewege mich im ganzen Land, also auch in Ramallah, Nablus oder Bethlehem, erkläre ich ihr. Und treffe dort nette, offene und herzliche Menschen. Ihr Gesicht spiegelt für einen langen Moment blankes Entsetzen. Dann entspannt sie sich: Klar, ich sei ja als Journalistin bekannt und hätte sicher einen grossen Security-Stab um mich herum. Wieder muss ich sie enttäuschen. Weder mit Bodyguard noch mit Schild um den Hals "Nicht-Jüdin und Journalistin".
Immerhin. Nach einer längeren Denkpause sagt sie, vielleicht würde man hier ja doch immer nur das Schlechte im Anderen sehen. Aber so ganz überzeugt klingt es noch nicht.
Immerhin scheine ich ihr Interesse geweckt zu haben. Ob ich denn auch in Städte fahre, die "nur von Arabern bewohnt" sind, will sie nach dem Training wissen. Ich bewege mich im ganzen Land, also auch in Ramallah, Nablus oder Bethlehem, erkläre ich ihr. Und treffe dort nette, offene und herzliche Menschen. Ihr Gesicht spiegelt für einen langen Moment blankes Entsetzen. Dann entspannt sie sich: Klar, ich sei ja als Journalistin bekannt und hätte sicher einen grossen Security-Stab um mich herum. Wieder muss ich sie enttäuschen. Weder mit Bodyguard noch mit Schild um den Hals "Nicht-Jüdin und Journalistin".
Immerhin. Nach einer längeren Denkpause sagt sie, vielleicht würde man hier ja doch immer nur das Schlechte im Anderen sehen. Aber so ganz überzeugt klingt es noch nicht.
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