Es ist vor allem die unglaubliche Gastfreundschaft, die unsere Wochenendtour durch die Palästinensergebiete um Nablis und Jenin prägt. Es ist beinahe unmöglich, unser Frühstück auf dem Markt einzukaufen. Die Bananen sind ein Geschenk für uns, die Kiwi und die Khaki und auch das Brot. Und überall die gleiche stolze Frage, wie es uns in Palästina gefällt. Was wir über die Palästinenser denken. Oft verbunden mit dem Wunsch, wir mögen doch zuhause darüber berichten. Wo immer wir an einem Marktstand stehenbleiben, sammeln sich ein paar Männer, um uns in ihrem Land Willkommen zu heissen und mit uns ins Gespräch zu kommen. Häufig sehr gestenreich, denn unsere Arabischkenntnisse und ihre Englischkenntnisse reichen nicht immer aus.
Ein Kleinwarenhändler in Nablis lässt seinen Laden Laden sein, um uns "seine" Moschee zu zeigen. Ein Arbeiter in der kleinen griechischen Kirche in Burqin unterbricht für uns seine Ausgrabungen, um uns – als ersten Aussenstehenden – seinen Fund des Vortrags zu zeigen: Das Grab eines Bischofs, vermutlich aus dem 16. Jahrhundert. Begeisternd und begeistert erklärt er uns die Geschichte der Kirche, zeigt uns die alte Zisternenanlage, in der die Mönche in Zeiten der Verfolgung Messen feierten. In der Zwischenzeit trifft der Professor ein, der die Altersbestimmung des Grabes vornehmen soll. Weil unsere nächste Station "auf seinem Weg liegt", nimmt er uns mit. Nicht ohne eigens für uns einen kleinen Umweg zu fahren und uns das Flüchtlingscamp und die Kampfzone von 2002 zu zeigen. Aus beinahe jedem Kontakt ergibt sich ein interessantes Gespräch, und die Zeit vergeht so schnell, dass wir uns am Abend wirklich beeilen müssen, um überhaupt noch eine Rückfahrt nach Qalandia zu bekommen.
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