Mittwoch, 16. Februar 2011

Boykott soll seinen Preis haben

Nach dem Loyalitätseid auf den "jüdisch-demokratischen Staat Israel" für Staatsbürgerschaftsanwärter sind nun "illoyale" Israelis im Visier: Unter Strafe gestellt werden soll die Initiierung und der Aufruf zum Boykott gegen Israelis, gegen israelische Fabriken, Firmen oder sonstige israelische Organisationen. Das Kabinettskomitee hat einem entsprechenden Gesetz bereits zugestimmt. In der Diskussion ist eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 NIS, umgerechnet knapp 8.000 Franken bzw. 6.100 Euro. Plus gegebenenfalls Schadensersatz.
Nicht nur arabische Länder, auch eine wachsende Zahl von Organisationen in europäischen Ländern ruften zum Boykott israelischer Produkte auf, vor allem jener, die aus Siedlungen in der Westbank stammen. Protest gegen Israels Politik, in Israel verständlicherweise nicht gern gesehen. Neuerdings ist das Boykott-Phänomen aber auch auf jüdisch-israelische Kreise übergesprungen. Hartnäckig war der Boykott etlicher Künstler gegen das Ariel-Kultur-Zentrum und erst kürzlich rief Israels Linke zum Boykott gegen ein Musikfestival in Eilat auf. Ihr gutes Recht in einer Demokratie, möchte man meinen. Noch.

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