Sonntag, 1. Mai 2011

Pessach-Geschichten

Minister bitten arabische Bäcker in Israel, während des jüdischen Pessach-Festes kein gesäuertes Brot an Juden zu verkaufen, arabische Parlamentsmitglieder lancieren eine entsprechende Kampagne an ihre Landsleute, drusische und muslimische Autoritäten rufen ihre Gläubigen dazu auf, den öffentlichen Verkauf der für Juden in dieser Zeit verbotenen Brote zu verzichten. Ein schönes Zeichen des Respekts, das dem Anderen und seiner Religion entgegengebracht wird.
Nur scheint das gar nicht so ganz im Interesse manch eines dieser "Anderen" zu sein: Die israelische Supermarktkette "Tiv Taam" (die auch Schweinefleisch im Angebot hat und deren Filialen in der Regel auch an Schabbat und Feiertagen geöffnet sind) meldet einen Umsatzanstieg bei "gesäuerten" Produkten während Pessach von 27 Prozent. 22 Prozent mehr gesäuerte Backwaren als in der Vorjahresperiode seien verkauft worden, der Zuwachs bei Bier liege sogar bei 33 Prozent. Das unkoschere Angebot scheint ein voller Erfolg: 600-prozentige Steigerung im Vergleich zu einem normalen Arbeitstag brachte der zweite Feiertag laut Tiv Taam.
Ein anderes Entgegenkommen bewies da ein arabischer Bewohner Jerusalems: Just vor Pessach kaufte er einer ultraorthodox-jüdischen Gemeinschaft kurzerhand alles "Pessach-Unkoschere" ab und diese kaufte es unmittelbar nach Ende der Feiertage wieder zurück – die halachisch abgesicherte Variante, alle Pessach-Vorschriften einzuhalten, ohne dabei z.B. (wie in diesem Fall) alle seine teuren Alkoholvorräte aufzubrauchen oder vernichten zu müssen… Zumindest Whiskey & Co. waren dabei in guten Händen: Der Araber war gläubiger Muslim!

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