In den Ländern rund herum brodelt es. Von offizieller Seite ist in Israel dazu wenig zu hören. Man beobachte die Entwicklungen in Ägypten und andernorts wachsam und mit Sorge, heisst es, und hier und da werden Befürchtungen laut, wie es um den Frieden zwischen Israel und Ägypten unter einem neuen Regime stehen könnte. Vereinzelt scheint man den Unruhen aber geradezu positive Seiten abgewinnen zu können:
Das hervorstechendste Merkmal der Unruhen in diversen Nahost-Ländern ist nach Ansicht des Jerusalem-Post-Kolumnisten Herb Keinon, dass es auffällig nicht um Israel geht. Die ägyptische Revolution, so der Journalist in einem Kommentar von Sonntag, entlarve den "Israel-ist-der-Grund-der-Nahost-Instabilität-Mythos".
Mini-Demonstration vor dem Damaskustor |
Demonstrationen in Ägypten, Jemen, Jordanien, Tunesien, Algerien und Marokko und "keine Schreie wie Tod Israel, keine Schilder für die Aufhebung der Gazablockade, keine Sprechchöre gegen Bauprojekte in Ariel". Die Instabilität des Nahe Osten, konstatiert Keinon, geht nicht auf Israels Konto, sie resultiert aus der "arabischen Arbeitslosigkeit, der arabischen Armut und der arabischen Hoffnungslosigkeit auf eine bessere Zukunft". "Fix that and you get stability; ignore that, and you get revolution."
In den Strassen Kairos, Tunis' und Saanas, so Keinos Einschätzung, könne die Welt erkennen, was die Menschen als Hauptbedrohung wahrnehmen, nämlich "ihre eigenen Regierungen", und nicht Israel und die Palästinenser. "Is the West listening? Is Obama?"
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