"In dem Masse, in dem die Zuwanderung von Muslimen zugenommen hat, werden Juden anders betrachtet. Plötzlich ist da die Rede von den "christlich-jüdischen Wurzeln des Abendlandes" – so, als ob man die Juden in eine gemeinsame Front gegen die Muslime einbinden müsste. Manche Umarmungen, die wir derzeit von einem Teil der nichtjüdischen deutschen Gesellschaft erfahren, sind mit Vorsicht zu geniessen. Solche Gesten könnten auch funktionalistisch motiviert sein. Gewiss: Die Geschichte der Juden in Deutschland reicht 1700 Jahre zurück: aber Verfolgungen, Ausgrenzungen und Massenmord durchziehen diesen Zeitraum bis in die Neuzeit. "Christlich-jüdische Wurzeln" wird man da schwerlich finden."
Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrats der Juden, zur Rede von den "christlich-jüdischen Wurzeln des Abendlandes" (Süddeutschen Zeitung vom 26.1.)
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