Irgendetwas zwischen Indien, Moschee und Taizé, ist mein erster Gedanke, als ich die kleine äthiopische Kirche betrete. Eigentlich bin ich etwas spät dran, aber ein paar nette Franziskaner nehmen mich auf den letzten Metern zum Kloster in ihrem Bulli mit. "Bitte Schuhe ausziehen" steht an der Kirchentür, und unzählige Paar Schuhe stapeln sich im Eingangsbereich. Die Kirche - ein in allen Bonbonfarben gestrichener Rundbau - ist gut besucht. Auf orientalischen Teppichen hocken, knien, sitzen Menschen, in der Mitte auf ein paar Stühlen die Repräsentanten der diversen Konfessionen.
Extraordinary Prayer of all churches stand auf der Einladung, und es fiel mir irgendwie schwer, mich zu motivieren. So gut es ist, dass es immer noch Menschen gibt, die für den Frieden beten, den dieses Land so nötig hat: nach nicht mal einem halben Jahr denke ich manchmal "Schon wieder ein Friedensgebet?". Vielleicht, denke ich, nachdem ich mich dann doch aufgemacht habe, denken auch die einheimischen Christen so. Die grosse Menge der Besucher und Beter sind nämlich so wie ich: Ausländer!
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