Es ist Freitag, also schulfrei. Bei meinem Metzger hält der Junior - schätzungsweise 12-13 Jahre alt - allein die Stellung. Nicht so selbstsicher wie der Vater, aber dennoch mit mehr Fingerfertigkeit, als die meisten Hausmänner und -frauen es nach 20 Jahren Übung hinbekämen, zerteilt er die Fleischstücke mit dem Beil, entbeint eine Lammkeule, produziert frisches Rindshack. Von Zeit zu Zeit kontrolliert ein erwachsener Nachbar aus dem Shop nebenan das Schaffen des Nachwuchs mit kritischem Blick. Nicht ganz so ausgereift wie seine Metzger-Kenntnisse sind die Englisch-Kenntnisse des Knaben. Euphemistisch ausgedrückt (und auch die seines Nachbarn sind nicht viel besser). Wohl oder übel muss ich auf meine (mangelnden) Arabischkenntnisse zurückgreifen. Ich komme mir zwar vor wie ein Kleinkind bei den ersten Gehversuchen, aber schlussendlich bekomme ich doch, was ich möchte. Und ein stolzes Lächeln eines Nachwuchsmetzgers gratis obendrein.
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