Montag, 14. März 2011

Ratlos

Sie habe Angst, sagt eine Freundin. Angst, dass jemand nachts in ihr Haus kommt, und ihre Familie abschlachtet. So wie in Itamar. Sie wohnt in einem beschaulichen jüdischen Quartier in Jerusalem, nicht in einer Westbank-Siedlung, aber seither verriegelt sie das Haus. Die ermordete Siedlerfamilie waren Bekannte von Bekannten, sagt sie, Israel sei eben wie ein Dorf. Die beiden überlebenden Kinder der Toten sind derzeit in ihrer Nachbarschaft untergebracht. Die Wahrscheinlichkeit, in einen Unfall verwickelt zu sein oder Opfer eine Familientragödie zu werden, sei sicher grösser, sage ich und habe Mühe, ihre Angst zu verstehen. Zumal überhaupt noch nicht klar ist, aus welchen Motiven die Familie getötet wurde und es vermutlich Einzeltäter und keine organisierte Gruppe waren. Letztenendes sei ihr das ziemlich egal: Ob im befürchteten Fall eine Gruppe oder ein Einzeltäter ihre Familie tötet und aus welchen Motiven.

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