Freitag, 25. März 2011

Irrläufer

Jerusalem rennt. Zumindest hätte man heute diesen Eindruck bekommen können. Für einmal gehören die Strassen in der Innenstadt den rund 10.000 Läufern des ersten internationalen Marathons der Stadt. Und den unzähligen Polizisten, Soldaten, Sicherheitskräften, die den Laufweg säumen. Skuril ist das Bild, als eine Gruppe von ultraorthodoxen Juden, in schwarze Mäntel gehüllt und mit langen Schläfenlocken, auf dem Weg von der Altstadt die Laufstrecke kreuzen - inmitten einer Gruppe Sportler in kurzen Hosen und bunten Trikots. Auch die vereinzelt im Feld mitlaufenden orthodoxen Jüdinnen geben ein ungewohntes Bild: Turnschuh und neonfarbenes Adidas-Shirt, kombiniert mit blickdichten Strumpfhosen, wadenlangen Röcken und Kopftuch ... Und Jerusalem wäre nicht Jerusalem, wenn es nicht auch beim Marathon den ein oder anderen Irrläufer gäbe. In diesem Fall waren es die drei führenden Läufer, die an irgendeiner Stelle die Orientierung verloren, eine falsche Abzweigung nahmen und sich in der falschen Ziellinie wiederfanden.

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