Im Herzen Westjerusalems explodiert eine Bombe. über 30 Verletzte, eine Tote.
Mehr scheint es aus Sicht der Jerusalemer dazu nicht zu sagen zu geben. Erstaunlich gelassen reagieren die Stadt und ihre Bewohner auf den Anschlag, den ersten dieser Art seit mehr als sieben Jahren. Wer nicht von Familie oder Freunden auf die Explosion aufmerksam gemacht wurde oder zufaällig gerade am Internet oder Radio sass, hat vermutlich erstmal nichts mitbekommen. "30 Verletzte - das ist nicht viel", sagt der Verkäufer im Supermarkt mit einem Achselnzucken. "When terror attempts to disrupt our way of life, the best solution is to get back to normal as quickly as possible", die lautete Reaktion des Jerusalemer Bürgermeisters: "Events in Jerusalem will not be cancelled and Jerusalem will not stop running."
"Life goes on. We'll continue to take busses, to go out", sagt ein Freund. Auch bei der abendlichen Chorprobe ist der Anschlag kein Thema. 2003 war das alles viel dramatischer, so der einzige Kommentar. Das erstaunlichste daran ist vielleicht, dass sich diese Gelassenheit überträgt. Die Sorge, es könnte sich jemand daheim zuviel Sorgen machen, überwiegen die Sorge um die eigene Sicherheit bei weitem. Auch wenn ein mulmiges Gefühl bleibt.
(Bild: Moshe Milner, GPO)
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