"Das Bild klärt sich auf. Der palästinensische September ist eine palästinensisch-israelische Katastrophe. Der palästinensische September ist von zwei europäischen Staatsmännern aus der Wiege gehoben worden – von Bernard Kouchner und Javier Solana. Diese beiden naiven Männer stellten sich vor, dass sie Israel dann zu einer endgültigen Regelung zwingen könnten, wenn sie dem Plan für einen Palästinenserstaat von Premierminister Salam Fayyad zu internationaler Unterstützung verhelfen würden. Die Israeli haben dem Druck nicht nachgegeben, doch die Palästinenser verliebten sich in den Plan. Der Zug ist abgefahren. Jetzt, da jeder begreift, dass der Zug auf den Abgrund zufährt, kann ihn niemand mehr aufhalten (…)
Das Unvermögen der beiden Männer aber, den Konflikt zu verwalten, ruft direkt nach Gewalt. Es reicht, wenn ein einziger Demonstrant getötet wird, es reicht, wenn eine jüdische Gruppe einen einzigen Mordanschlag verübt. Die Herbstluft wird sich mit Gas füllen, zu dessen Entzündung ein einziger Funke ausreicht. Sowohl Israel als auch der Frieden werden einen historischen diplomatischen Schlag erleiden. Der unmittelbare konkrete Effekt dieses Schlags aber wird die Schaffung einer nicht zu kontrollierenden Konfrontationssituation in der Westbank sein. Das Bild klärt sich auf. Die Kombination des 'arabischen Frühlings' mit dem palästinensischen September könnte einen perfekten Sturm entfachen."
Haaretz-Kommentator Ari Shavit in einem Beitrag für das schweizerische jüdische Magazin "Tachles" (23.9.11)
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